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Das Ding mit der Selbstoptimierung


 

Es gibt wohl kaum ein so gutes Gefühl, wie das in einer Sache besser zu werden, die man gerne ausübt. Sei es, dass man beim Job eine gute Leistung erbracht hast, dass man bessere Fotos und Videos nun produziert oder einfach nun endlich mehr Gewichte im Gym stemmt. Diese Entwicklung und die Erkenntnis, man ist in einer Sache besser geworden, fühlt sich einfach gut an. Man läuft mit einer soliden Portion Selbstbewusstsein durchs Leben, da man von sich selbst weiß, dass man eine gewisse Kompetenz besitzt, die einfach geil ist. Man ist nützlich für sich, sein Umfeld, von mir aus für die ganze Gesellschaft, und man macht diese Welt auch irgendwo zu einem besseren Ort.


Und irgendwie versucht das diese Website auch ab und an mal. Entweder in Form dieses Blogs oder des Podcasts. Diese Dinge, die hier erzählt und geschrieben werden, sollen Denkanstöße und Emotionen übertragen. Denkanstöße und Emotionen, die bei euch und bei mir eventuell einen positiven Wandel herbeiführen können. Einen Wandel, der dazu animiert eine bessere Version seiner Selbst zu werden - sich selbst zu optimieren.


„Selbstoptimierung gleicht schon einer Art Gegengift für das eigene Leben"


Und so wie es Overthinking gibt, existieren noch ganz viele andere Plattformen in den Weiten des Internets, die einen ähnlichen Zweck erfüllen. So viele, dass es schon einer Art bahnbrechendem Gegengift für das eigene kümmerliche Leben gleicht: „Du bist unzufrieden mit deinem Leben, versuch doch mal Selbstoptimierung.” oder „Du weißt gerade nicht weiter, weil du deinen Job verloren hast, lies doch mal dieses Selbstoptimierungsbuch. Das ist der Schlüssel zur eigenen Glückseligkeit.”.


Und mal vorab: So zynisch ich das hier auch gerade herunter schreiben mag, diese Sachen dort draußen sind nicht immer schlecht und das hat schon alles Hand und Fuß. Ich meine, man will ja auch nicht „schlechter” im Leben werden, oder?


Und wie verlockend klingt das von sich selbst nun behaupten zu können:

  • „Ich habe das Leben nun endlich durchschaut.”

  • „Ich bin der charismatischste Dude in meinem Freundeskreis und alle lieben mich.”

  • „Ich habe soviel Geld, dass ich es in drei Leben nicht ausgeben könnte.”

Wer würde das nicht alles von sich erzählen wollen?

„Du wirst nie an einen Zustand gelangen, an dem du nie wieder Probleme haben wirst"


Aber dennoch möchte ich hier in diesem Post unterstreichen, dass dieses große Ding um das Thema Selbstoptimierung nicht die Lösung aller Probleme in dieser Welt ist. Du wirst auch nie an einen Zustand gelangen, an dem du nie wieder Probleme haben wirst, da du nun die optimale Version deiner Selbst endlich erreicht hast - zum Glück, muss man sagen.


Und ich denke, dass diese Art und Weise zu denken aus einer eigenen Unsicherheit resultiert, die vor allem auf eine konditionierte Zufriedenheit schließt. Das bedeutet, dass ich mir heute nicht genug sein kann und noch das und jenes machen/tun/erreichen muss, um jemand oder etwas zu sein. Die eigene Unzufriedenheit meiner Selbst, die mir erzählt, dass das was und wie ich es gerade mache nicht gut genug ist und ich es deshalb nun ändern muss. Dass ich nicht zufrieden mit meinem heutigen Ich bin und stets danach strebe besser zu werden und Selbstoptimierung der schnellste Weg ist, um dort hinzugelangen.


„Wir versuchen ständig etwas zu werden und vergessen häufig etwas zu sein"

Es geht nicht immer um die beste Morgenroutine, die maximal gesündeste Art sich zu ernähren oder die meisten Bücher in einem Monat zu lesen. Es ist vollkommen in Ordnung der zu sein, der man gerade ist mit all seinen Stärken und Schwächen. Wir versuchen ständig etwas zu werden und vergessen dabei häufig etwas zu sein. Dabei ist es nicht selten in der Historie der Fall, dass die größte Selbstoptimierung der Menschen einfach daraus resultierte das Leben zu leben.


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