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Herz vs. Verstand

Aktualisiert: 20. März 2019


 

Du stehst im Laden. Und der Berater labert dich voll. Dieser Laptop ist viel schneller, benutzerfreundlicher und sogar günstiger als dein bisheriges Gerät. Und dabei hat er nicht mal Unrecht. All seine Fakten und Belegen sprechen dafür jetzt zuzuschlagen und diesen Laptop zu kaufen. Und doch ist da dieses „Bauchgefühl“. Dieses Gefühl, das uns irgendwie sagt: „Nein, ich fühl mich nicht wohl, wenn ich den Laptop jetzt kaufe.“ - Aber wieso?


Was ist dieses Gefühl? Das Gefühl, das uns trotz jeglicher Rationalität doch nicht das vermeintlich Richtige entscheiden lässt? Das Gefühl, das sich nicht um Zahlen, Daten und Fakten schert? Dieses Gefühl, das aus unserem tiefen Inneren kommt. Dieses Gefühl, das sich häufig Bauchgefühl nennt.


„Parteien in uns, welche oft gegeneinander statt miteinander agieren“


Man kann es Rationalität vs. Emotionalität nennen. Herz vs. Verstand, Kopfentscheidung vs. Bauchentscheidung, Körper vs. Seele oder von mir aus auch Neocortex vs. limbisches System. Streng genommen entstehen sowohl Kopf- als auch Bauchentscheidungen im Gehirn, womit beides „Kopfentscheidungen“ wären.

Auf jeden Fall herrschen zwei Parteien in uns, welche zu oft gegeneinander statt miteinander agieren. In diesem Text möchte ich bei dem Bild Herz vs. Verstand bleiben. Es visualisiert das Ganze recht gut.


Zunächst das Herz. Das Herz repräsentiert Entscheidungen basierend auf Emotionen oder Gefühlen. Entscheidungen, die auch aufgrund von Erfahrungen gefällt werden. Entscheidungen, die wir treffen, auch wenn sie noch so irrational scheinen. Aber wir fällen diese Entscheidungen, weil wir ihnen einfach vertrauen. Uns ist egal, ob diese richtig oder falsch sind. Wir fühlen uns einfach wohl dabei solche Entscheidungen zu treffen. Das muss auch nicht logisch oder rational klingen. Und rechtfertigen können wir das meistens sowieso nicht.


Der Kopf dagegen repräsentiert das analytische Denken in uns. Wir treffen solche Entscheidungen, weil sie die vermeintlich beste Wahl in diesen Momenten ist. Wir wägen Pros und Contras ab. Wir machen uns zahlreiche Gedanken, welche nun die richtige Entscheidung sei. Lassen oft die Fakten sprechen. Und kommen dann zu einem bestimmten Entschluss. Oder manchmal denken wir auch zu viel darüber nach. Und zerbrechen dann sogar an unseren Gedanken und kommen zu gar keinem Entschluss.


„Lass sowohl Herz als auch Verstand sprechen“


Also auf wen oder was hören wir denn nun? Herz? Verstand? Auf beide oder gar keinen? Es muss natürlich ein Zusammenspiel aus Herz und Verstand existieren. Und so einfach das jetzt beim Lesen zu klingeln scheint, so schwierig ist es dann in der Praxis.


Lassen wir den Verstand das Kommando übernehmen und ignorieren wir das Herz, so plagen uns früher oder später tiefe Unzufriedenheiten. Ignorieren wir unseren Verstand und gehen nur nach unserem Herzen laufen wir früher oder später in Gefahr und verlieren den Hang zur Realität.

Auch Themen wie Burnout oder Depressionen resultieren oft aus einem Ungleichgewicht von Herz und Verstand. Von daher ist eine gute Balance beider essentiell.


Kluge Entscheidungen werden nämlich dann getroffen, wenn eine gewisse Harmonie zwischen beiden Parteien existiert. Ob das nun 50:50 ist, der Kopf das Herz überwiegen soll oder umgekehrt, das können andere entscheiden. Allerdings muss ein gewisser Einklang beider Pole vorliegen. Lass sowohl Herz als auch Verstand sprechen.


„Treffe Entscheidungen bewusst.“


Es gibt keine perfekten Entscheidungen. Doch treffe Entscheidungen bewusst. Das heißt nicht, dass man nicht auch mal eine vermeintlich schlechte Entscheidung treffen darf. Doch man sollte sich seiner Wahl bewusstwerden – ohne sich dabei unter Druck zu setzen. Letztendlich muss man sich bei seiner getroffenen Entscheidung einfach wohl fühlen.

Banal lässt sich sagen: „Entscheidungen, die keine positiven Empfindungen in Dir hervorrufen, sind meist auch keine guten Entscheidungen."

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